Die Herbstabschlussübung der Freiwilligen Feuerwehren Nordwalde und Altenberge sowie der DRK-Ortsverbände Nordwalde und Altenberge fand am vergangenen Samstag auf dem Gelände der KvG-Schule statt. Um 15:07 löste die Kreisleitstelle mit dem Stichwort "Einsturz/Explosion" Vollalarm für die Feuerwehr Nordwalde aus.

Lage:                         

Das Szenario sah vor, dass es bei einem Chemieexperiment im Chemieraum im 1. OG des Neubaus der KvG-Gesamtschule zu einer Explosion bzw. Verpuffung gekommen ist. Der Raum selber ist durch die Explosion/Verpuffung fast vollständig zerstört worden.

Der das Experiment durchführende Lehrer sowie einige der in der ersten Reihe des Chemieraumes sitzenden Schüler/innen wurden zum Teil schwer, weitere Schüler/innen zum Teil mittelschwer bzw. leicht verletzt. Unter den mittelschwer und leicht verletzten Schülern/innen befanden sich auch einige mit Schock und Knalltrauma. Nur wenige der im Chemieraum anwesenden Schüler/innen blieben gänzlich unverletzt  und waren in der Lage das Gebäude eigenständig über den nächstgelegenen Fluchtweg / Notausgang zu verlassen. Ein offenes Feuer war durch die Explosion/Verpuffung nicht entstanden. Auch chemische Stoffe waren nicht weiter ausgetreten. 

Erste Maßnahmen:

Schon auf der Anfahrt zur Einsatzstelle entschied sich Einsatzleiter BOI Uwe Kemper aufgrund des Alarmstichwortes, über die KLtS überörtliche Hilfe der FF Altenberge sowie der DRK-OV Nordwalde und Altenberge anzufordern.

Nach Eintreffen an der Einsatzstelle und ersten Informationen durch die Schüler/innen die sich selber in Sicherheit bringen konnten, sowie dem Hausmeister der KvG-Schule, stand die ungefähre Anzahl an Betroffenen bzw. verletzten Personen im Chemieraum fest. Dem Einsatzleiter wurde mitgeteilt, dass die Zahl der verletzten und noch vermissten Schüler sich zwischen 20 und 30 Personen bewegen soll. Daraufhin löste der Einsatzleiter das Alarmstichwort MANV 2 aus.

Der ELW 2 des Kreises Steinfurt, welcher sich zu diesem Zeitpunkt zufällig auf einer Bewegungsfahrt in Nordwalde befand, nahm daraufhin über Funk Kontakt mit dem Nordwalder ELW1 auf. Dieser nahm das Angebot zur Unterstützung an, sodass der ELW 2 sich auf dem Schulhof der KvG-Schule aufbaute und die technische Einsatzleitung zur Unterstützung des Einsatzleiters übernahm.

Einsatzabschnitt 1 "Angriff"

Der Nordwalder ELW1, unter Führung von Abschnittsleiter BI Klaus Schröer, koordinierte die Rettung der verletzten Personen aus dem Gebäude. Nachdem der erstvorgehende Trupp unter Atemschutz Entwarnung geben konnte, machten sich mehrere Trupps auf den Weg um die verletzten aus dem Chemieraum zu retten und zum Behandlungsplatz zu bringen.

Einsatzabschnitt 5 "Rettungsdienst"

Im gegenüberliegenden Komplex "Forum/Mensa" bauten die DRK-Einheiten einen Behandlungsplatz auf, die dort ankommenden Patienten wurden gesichtet, erfasst und nach Kategorien geordnet. Die Einheiten des DRK und das rettungsdienstliche Personal der Feuerwehr übernahmen die anschließende Behandlung. Im Ernstfall wäre hier auch der Regelrettungsdienst des Kreises Steinfurt mit eingebunden gewesen. Unterstützt wurde Abschnittsleiter GBI Uwe Schmitz vom Leitenden Notarzt, sowie dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst des Kreises Steinfurt.

Einsatzabschnitt 2 "PAS"

Die Feuerwehr Altenberge unter Führung von Abschnittsleiter GBI Guido Roters richtete in der Aula eine PersonenAuskunftsStelle (kurz PAS) ein. Hier wurden die ankommenden besorgten und histerischen Eltern abgefangen. Sobald dann Informationen vom Behandlungsplatz kammen, wurden die Eltern über den gesundheitszustand ihrer Kinder von den Einsatzkräften informiert

"Bereitstellungsraum Heimatmuseum"

Für weitere nachrückende Kräfte wurde am ZOB hinter dem Heimatmuseum ein Bereitstellungsraum eingerichtet, welcher vom Nordwalder MTF betrieben wurde. Hier wurden virtuell die angeforderten Einheiten empfangen und nach Abruf durch den ELW2 in den Einsatz geschickt.

Nach gut 2 Stunden kam das Kommando "Zum Abmarsch fertig". Damit war die Herbstabschlussübung 2014 beendet. Nachdem die Fahrzeuge wieder einsatzbereit waren, traffen sich alle Beteiligten im Forum zur Nachbesprechung. Ein Dank gilt vor allem den Freiwilligen, welche bereit waren als Verletzte, Betroffene oder Eltern an der Übung mitzuwirken.

   
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